AfD will festes Rentenalter streichen: Viele müssten noch länger arbeiten #AgainstAfD Für das Proletariat

 „Die AfD fordert, die Rente zukünftig bei Erreichen einer klar definierten anrechenbaren Lebensarbeitszeit statt, wie bisher vom Lebensalter abhängig, zu gewähren”, so die Formulierung im Entwurf zum Leitantrag zum Bundestagswahlprogramm der AfD. Der AfD-Vorsitzende Jörg Meuthen hat diese Lebensarbeitszeit bei der Pressekonferenz zur Vorstellung dieses Leitantrags mit 45 Jahren angegeben.

AfD will festes Rentenalter streichen: Viele müssten noch länger arbeiten
Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied

DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach DGB/Simone M. Neumann

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Was auf den ersten Blick vielleicht gut aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als massive Rentenkürzung für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Nach 45 Arbeitsjahren abschlagsfrei in Rente - das wollen die Gewerkschaften auch, irgendwann muss schließlich mal gut sein nach einem langen Arbeitsleben. Und dann soll die Rente auch reichen. Aber die AfD streicht ein festes Rentenalter. Alle, die die 45 Jahre noch nicht voll haben, bekommen die Rente erst, wenn sie die Zeit zusammen haben – egal ob mit 70, 75 oder wann auch immer. Und die, die eine so lange Zeit in der Rentenversicherung – oft ohne jedes eigene Verschulden – gar nicht zusammen bekommen, gehen leer aus, wenn mit dem Renteneintrittsalter der Zeitpunkt gestrichen wird, zu dem ihre Ansprüche fällig werden.

 

AfD-Pläne bedeuten: 40 Prozent der Menschen müssten mit 70 Jahren noch arbeiten

Die AfD spricht von „einer klar definierten anrechenbaren Lebensarbeitszeit”. Was das ist, lässt sie – wie so vieles – offen. Aber um sich ein Bild von der Wirkung ihrer wohlklingenden Forderung zu machen, bleibt einem nichts anderes übrig, als einige Annahmen zu treffen. Nehmen wir also einmal an, die 45 Jahre würden großzügig gezählt: Alle Beitragszeiten aus Arbeit, Arbeitslosigkeit, Krankengeld, Hartz IV (2005 bis 2010) würden zählen. Ebenso Zeiten der Pflege und pro Kind bis zu zehn Jahre Kindererziehung. Nicht gezählt würden Schule, Hochschule und Fachschule oder Hartz IV (ab 2011). Selbst so großzügig gerechnet, bekäme die Mehrheit (55%) die 45 Jahre bis zum 65. Lebensjahr nicht voll (vgl. Tabelle), müsste also über 65 hinaus weiter arbeiten. Viele (40 Prozent) müssten sogar über 70 hinaus arbeiten, denn ihnen fehlen mit 65 noch mehr als fünf Jahre für die 45 Jahre. Für jede zweite Frau bedeuten die Pläne der AfD: Sie muss weiter über 70 hinaus arbeiten (bis zu zehn Jahre Kindererziehung schon angerechnet).

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