Die Kombination von geringen staatlichen Leistungen mit unbeschränktem Zugang zum Arbeitsmarkt steigert den Druck auf Geflüchtete aus der Ukraine, jede verfügbare Arbeit anzunehmen.
https://www.welt.de/wirtschaft/article237543643/Ukraine-Fluechtlinge-Viele-Unternehmer-sehen-sie-als-billige-Arbeiter.html |
Millionen Menschen befinden sich seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine auf der Flucht. Die meisten von ihnen harren in den direkten Nachbarländern aus, in der Hoffnung, bald in die Ukraine zurückkehren zu können. Inzwischen kommen jedoch auch Tausende täglich nach Deutschland, um hierzulande Schutz vor dem Krieg zu suchen.
Während vielfach noch die Versorgung der Geflüchteten und deren geeignete Unterbringung im Mittelpunkt stehen, wird bereits die Einordnung der Angekommenen in den deutschen Arbeitsmarkt betrieben. Anders als etwa bei Syrerinnen und Syrern, die 2015 monatelang auf ihren Asylstatus und eine Arbeitserlaubnis warten mussten, gelang es für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine, schnell eine europaweite Regelung in Kraft zu setzen.
Der Rat der Europäischen Union aktivierte Anfang März die sogenannte Massenzustromrichtlinie, die 2001 unter dem Eindruck der Jugoslawien-Kriege geschaffen worden war, um künftig schneller auf große Fluchtbewegungen reagieren zu können. Erstmals greift die EU nun auf diese Möglichkeit zurück, um Geflüchtete kollektiv und europaweit aufzunehmen, ohne dass diese zuvor ein individuelles Asylverfahren durchlaufen müssten. Geflüchtete aus der Ukraine erhalten auf dieser Grundlage in Deutschland nicht nur unkompliziert eine Aufenthaltserlaubnis, sondern auch Sozialleistungen, Zugang zum Bildungssystem und zum Arbeitsmarkt. Hilfe vs. Ausbeutung: Jobs für Ukrainer werden zum Balanceakt für Firmen - n-tv.de
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