Wie der Einzelne in der Gesellschfaftslehre der Masse verschwindet und von ihm nichts mehr übrigbleibt
„Wenn wir dich eliminieren, verlieren wir nichts“. Zur Gesellschaftslehre des Kommunismus der Roten Khmer
Geht man, wie Adorno, der ‚Spur von altem
Leiden‘ nach, offenbart sich im „archaischen Schweigen von Pyramiden
und Ruinen … das Echo vom Lärm der Fabrik“. Der Bezug der Roten Khmer
auf Angkor verdeutlicht die Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben und Tod
des Einzelnen. Denn der Bau Angkor Wats war, wie Jan Myrdal hervorhob,
„davon abhängig, daß die Mehrzahl des Volks als vernunftlose Tiere
galt.“ Im Gegensatz zu anderen sozialistischen Bewegungen zierten das
Banner der Roten Khmer nicht Hammer und Sichel, sondern der große Tempel
von Angkor. Während Hammer und Sichel, die als politisches Symbol für
die Einheit von Arbeitern und Bauern, Stadt und Land standen, auf
‚lebendige Arbeit‘ verwiesen, die es von der kapitalistischen
Entfremdung zu befreien galt (was auch immer man sich darunter
vorstellte), sind die Tempel ein Symbol ‚toter Arbeit‘, bei dem
jegliche, wenn auch ideologische, Befreiungsperspektive zugunsten des
nationalen Mythos von totaler Mobilisierung und Aufopferung kassiert
worden ist. Da das von der Herrschaft angeeignete Mehrprodukt keine
Rolle spielt, wird Angkor zum Symbol einer Produktion um der Produktion
willen.
[ ... ] Monychenda Heng: Die alten Schriften sagen: "Er hat mich misshandelt, er hat mich geschlagen, er hat mich erniedrigt: Wer solchen Gedanken folgt, in dem stirbt der Hass nie."
AntwortenLöschenZEIT: Können Sie Duch vergeben?
Monychenda: Buddha lehrt den vierfachen Weg zur Erlösung: durch liebevolle Hingabe – Metta, durch Mitgefühl – Karun, durch Freude – Mudit, durch Gleichmut und Gesetz – Upekh. Ihr Begriff der Vergebung zielt auf Metta und Karun. Aber natürlich gehört auch das Gesetz dazu.
ZEIT: Der Buddhismus verlangt von den Menschen Friedfertigkeit. Heute hört man, das habe die Kambodschaner unfähig gemacht, sich gegen den Terror der Roten Khmer zu wehren. Hat der Buddhismus die Menschen wehrlos gemacht?
Monychenda: Nein. Der Mensch ist ja nicht in erster Linie ein religiöses Wesen. Er wird als Mensch geboren. Und fast jeder von uns hat Furcht vor dem Tod, wir sind ausgestattet mit einem Instinkt zum Überleben. Die Frage ist doch: Was dient dem Überleben? Möglicherweise Widerstand. Vielleicht aber auch Anpassung. Das kann bedeuten: Ich folge dem Widersacher. [...] https://www.zeit.de/2010/31/Interview-Buddhismus
Siehe Google zu Mao / MLPD Pol Pot Saschas Welt
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