ist in Brasilien von der Vernichtung bedroht
| Unkontaktierte Indigene
Mit dem steigenden Druck auf ihr Land und dessen Rohstoffe steigt auch die Bedrohung unkontaktierter Völker durch gewalttätige Überfälle (die häufig sind) und eingeschleppte Krankheiten wie Grippe oder Masern, gegen die sie keine Abwehrkräfte besitzen.
Unkontaktierte Indianer im Westen des brasilianischen Amazonasgebietes. © Gleison Miranda/FUNAI/Survival |
https://www.survivalinternational.de/indigene/brasiliens
Der Regenwald in Brasilien - zu viele wollen den Wald brennen sehen.
Foto: Pixabay unter CC 0 |
Abholzung in Brasilien:
offener Brief an Thyssenkrupp und Siemens
Das Amazonas-Gebiet steht in diesem Sommer zu einem großen Teil in Flammen. Über 79.000 Brände zählte das Weltraumforschungsinstitut INPE bis Ende August, so viel wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen 2013. Die Waldbrände sind teilweise auf trockene Witterungsverhältnisse zurückzuführen. In vielen Fällen legen aber auch Großgrundbesitzer*innen und kriminelle Gruppen gezielt die Brände, um illegal riesige Gebiete für Weideflächen und Monokulturen zu erschließen.
Bergbauunternehmen holzen große Flächen ab
Doch auch Bergbauunternehmen und Kleinschürfer*innen vernichten die Urwälder Brasiliens für den Abbau von Mineralien wie Bauxit, Eisenerz, Gold oder Kupfererz. Laut eines 2017 in der Zeitschrift Nature Communications erschienen Artikels ist Bergbau für ca. 9 Prozent der Abholung von 2005 bis 2015 im Amazonas-Gebiet verantwortlich. Der extraktive Sektor zerstört damit die Lebensgrundlagen indigener Gruppen, gefährdet die Biodiversität und befeuert den Klimawandel. Häufige Unfälle fordern zudem Menschenleben: Erst im Januar 2019 tötete ein Dammbruch in einer Eisenerzmine 233 Menschen.Auch deutsche Unternehmen stehen über ihre Geschäftsbeziehungen mit der Abholzung in Verbindung. Deutschland importierte Daten des Statistischen Bundesamts zufolge allein 2018 mindestens 17,8 Millionen Tonnen Eisenerz aus Brasilien. Maschinenhersteller wie Siemens und Thyssenkrupp liefern Equipment für den Abbau von Erzen. In offenen Briefen fordern nun 22 Organisationen, dartuner die CIR, die beiden Unternehmen auf, keine Geschäfte mit Bergbauunternehmen zu machen, die die Rechte indigener Gemeinden verletzen und ihre Territorien rauben.
Der Brief an Thyssenkrupp und Siemens im Wortlaut:
Wir wenden uns an Sie vor dem Hintergrund, dass uns die neuesten Entwicklungen in Brasilien äußerst beunruhigen. „Die Lunge der Welt“ in Amazonien brennt in nie gekanntem Ausmaß. Die illegale Brandrodung ist größtenteils menschengemacht. Großgrundbesitzer, Bergbau-Konzerne und Rinderzüchter reißen die Territorien indigener Gruppen gewaltsam an sich.Gleichzeitig wird massiv Regenwald gerodet. Um 278% stieg die Fläche des gerodeten Waldes im Juli 2019 im Vergleich zum Vorjahr. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro trägt eine große Mitverantwortung für diese Zerstörung von Umwelt und Weltklima.
Bolsonaro kündigt an, die indigenen Territorien des Landes für industrielle Landwirtschaft und Bergbau freizugeben
Bolsonaro hat angekündigt, dass Land der Indigenen dem Agrobusiness und Bergbau zur Verfügung zu stellen. Er verkauft das als Wohltat, die den Indigenen zugutekomme. Doch in Wahrheit reißen bewaffnete Banden das Land gewaltsam an sich. Die indigenen Gemeinschaften leben in ständiger Angst vor dem nächsten brutalen Angriff auf ihr Land.„Dieses Gerede über indigene Völker ist rückwärtsgewandt und behandelt uns respektlos, unsere Geschichte, unsere Abstammung!“, protestierten 200 indigene Frauen vom Unteren Tapajós-Fluss in Amazonien in einer gemeinsamen Erklärung bereits im Januar 2019. Ihr Urteil fällt harsch aus: „Der Präsident vergleicht uns mit Tieren im Zoo, die in einem Käfig gefangen sind. Er macht absurde Aussagen über unsere Lebensweise und über unsere Wünsche als Bürgerinnen.“ Auch die Sonderberichterstatterin der Vereinten Nationen für die Rechte indigener Völker, Victoria Tauli-Corpuz, forderte die Regierung Bolsonaro explizit auf, die von Brasilien unterzeichneten internationalen Abkommen einzuhalten, die den Schutz indigener Völker und ihrer Territorien gewährleisten.
Angesichts der massiven Bedrohung der Integrität der indigenen Territorien durch die gezielte Öffnung für den Bergbausektor und das Agrobusiness fordern wir Sie als international tätiges Unternehmen auf:
- Erklären Sie öffentlich, dass Ihr Unternehmen keine Zulieferungen von Maschinen oder Dienstleistungen für den in Brasilien drohenden Bergbau in indigenen Territorien zur Verfügung stellen wird!
- Stellen Sie sicher, keine Produkte zu importieren, die aus Landraub in indigenen Territorien stammen!
- Bekennen Sie sich zu Menschenrechten und insbesondere zu den Rechten der Indigenen in Amazonien!
Brasilien: Mehr Waldbrände trotz Verbots von Brandrodungen
Brasiliens Präsident hatte Mitte der Woche das Abbrennen
von landwirtschaftlichen Flächen verboten. Doch Satellitenbilder zeigen
einen Anstieg der Brände im Amazonas.
Jair Messias Bolsonaro [ʒaˈiʁ bowsoˈnaɾu] (* 21. März 1955 in Glicério, Bundesstaat São Paulo) ist ein brasilianischer Politiker. Nachdem er die Präsidentschaftswahl in Brasilien 2018 in der Stichwahl am 28. Oktober des Jahres mit 55,1 % der Stimmen gewann, ist er seit dem 1. Januar 2019 Staatspräsident des Landes; er übernahm das Amt von Michel Temer.
Der ehemalige Fallschirmjäger-Hauptmann vertritt seit 1991 einen Wahlkreis des Bundesstaats Rio de Janeiro in der Abgeordnetenkammer des brasilianischen Kongresses. Dabei wechselte er mehrfach die Parteizugehörigkeit; seit 2018 gehört er der Partido Social Liberal (PSL) an. Bolsonaro vertritt gesellschaftspolitisch rechtskonservative und neoliberale Positionen.[1][2][3] Er erlangte vor allem mit frauenfeindlichen, schwulenfeindlichen, rassistischen[4][5][6][7][8] und die brasilianische Militärdiktatur (1964–1985) verteidigenden Äußerungen Aufmerksamkeit.[9][10]
Bolsonaro ist ein evangelikaler Fanatiker - er hasst die nichtchristlichen Indigenen und will sie mit seiner rechtsextremen und neoliberalen Wirtschaftspolitik vernichten
Jair Bolsonaro
Der ehemalige Fallschirmjäger-Hauptmann vertritt seit 1991 einen Wahlkreis des Bundesstaats Rio de Janeiro in der Abgeordnetenkammer des brasilianischen Kongresses. Dabei wechselte er mehrfach die Parteizugehörigkeit; seit 2018 gehört er der Partido Social Liberal (PSL) an. Bolsonaro vertritt gesellschaftspolitisch rechtskonservative und neoliberale Positionen.[1][2][3] Er erlangte vor allem mit frauenfeindlichen, schwulenfeindlichen, rassistischen[4][5][6][7][8] und die brasilianische Militärdiktatur (1964–1985) verteidigenden Äußerungen Aufmerksamkeit.[9][10]
Bolsonaro ist ein evangelikaler Fanatiker - er hasst die nichtchristlichen Indigenen und will sie mit seiner rechtsextremen und neoliberalen Wirtschaftspolitik vernichten
... Bolsonaro, der den menschengemachten
Klimawandel anzweifelt, hat seit seinem Amtsantritt zum Jahresbeginn eine
Politik betrieben, die es der Agrarwirtschaft erlaubte, immer weiter in das
wald- und artenreiche Amazonasgebiet vorzudringen. Seitdem verzeichnet Brasilien mit einem
Anstieg von 71 Prozent deutlich mehr Waldbrände als im Vorjahr. Trotzdem liegt
die Zahl der Brände nach Angaben der US-Weltraumbehörde Nasa noch immer etwa im
Durchschnitt der vergangenen 15 Jahre. Zwischen 2002 und 2007 sowie 2010 gab es
deutlich mehr Feuer. Brasilien spielt
wegen seiner riesigen Waldgebiete eine wichtige Rolle im Kampf gegen die
Erderwärmung. ... Solidarität mit den indigenen Proletariat! Stoppt Bolsonaro!
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